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Riesiger Weihnachtsstern auf dem Kuhstall in Wahlrod (12/2020)
Bäume in Wahlrod geschändet
Wahlrod - Rot, braun, vertrocknet - so sehen die Kronen
von neun Hainbuchen in Wahlrod aus. Es ist schon ein trauriger Anblick, der sich
Spaziergängern bietet, die auf dem Feldweg von Wahlrod nach Borod unterwegs
sind.
Nicht weit vom Hehlinger Hof wurde 2010 eine Reihe von
Bäumen gepflanzt, an 14 davon hat sich vor Kurzem ein Unbekannter zu Schaffen
gemacht. Am oberen Teil wurde die Rinde entfernt - das Resultat: Der Wasser- und
Nährstofftransport von den Wurzeln nach oben wurde unterbrochen, die Krone
stirbt ab.
Dass etwas mit den Bäumen nicht stimmt, das war
Hofinhaberin Franka Mörtter schon vor einiger Zeit aufgefallen, Förster Dieter
Jung fand dann letzte Woche den Grund für den schlechten Zustand der Bäume
heraus. "Ich kann mir keinen Reim darauf machen, warum jemand so etwas macht.
Das ist eine Schande", meint Mörtter. Auch für Frank Buchstäber von der unteren
Naturschutzbehörde des Westerwaldkreises ist die ganze Sache ein Rätsel. Er hat
sich am Mittwoch ein Bild vor Ort gemacht: "Da hat sich jemand richtig Mühe
gegeben. Die Rinde wurde wahrscheinlich in einer Nacht- und Nebelaktion
eingeritzt und abgezogen", vermutet Buchstäber.
Einen Grund kann er dafür nicht finden. Die insgesamt
20 Bäume wurden in Abstimmung mit dem Landwirt, der die umliegenden Felder
nutzt, als Ausgleichsmaßnahme (siehe Kasten) für ein Bauprojekt gepflanzt. Es
wurden Hainbuchen ausgewählt, da diese eine hohe Krone bilden und deshalb nicht
so weit in den Weg hinein wachsen. Eine Behinderung der landwirtschaftlichen
Fahrzeuge sollte so verhindert werden. Allerdings gebe es laut Buchstäber
eigentlich kaum Nutzer des Weges. Die einzige Erklärung, die er für die Tat
hätte, wäre eine persönliche Fehde. Nur haben die Leute vom Hehlinger Hof
überhaupt nichts mit den Bäumen zu tun. "Der Schuss geht nach hinten los. Der
einzige Leidtragende ist der Naturhaushalt", so Buchstäber.
Die Ausgleichsmaßnahme, die durch die
Landschaftsbaufirma Börgerding aus Altenkirchen durchgeführt wurde, hat damals
3500 Euro gekostet. In den nächsten Tagen soll ein Mitarbeiter die Bäume
begutachten, danach muss überlegt werden, was getan werden kann. Teilweise
werden die Bäume vielleicht gerettet werden können. Allerdings werden aus den
säulenartigen Bäumen dann wohl eher pummelige Büsche. Im unteren Teil haben sie
schon weder ausgetrieben, die Kronen geben aber wenig Grund zur Hoffnung.
Die Frage, inwieweit Ersatz für die geschälten Bäume
beschafft wird und wer die Kosten dafür trägt, ist noch offen. Die
Kreisverwaltung hofft, dass sie eventuell noch Hinweise zu der Tat aus der
Bevölkerung erhält und sie den Täter so dingfest machen kann. Das könnte jedoch
schwierig werden, denn die Tat liegt höchstwahrscheinlich schon mehrere Wochen
zurück. Buchstäber vermutet aufgrund des Zustands der Bäume, dass es mindestens
zwei Monate her ist, dass die Rinden abgeschält wurden. Wahrscheinlich hat sich
der Baumschänder nachts ans Werk gemacht und ausreichend Abstand zum Hof
gehalten - die ersten sechs Bäume der Allee sind von dem Messer verschont
worden. Sollte derjenige gefasst werden, erwarten ihn eine Anzeige wegen
Sachbeschädigung und ein Ordnungsgeld.
Z Wer Hinweise zum Täter oder dem Tathergang hat, kann
sich bei der unteren Naturschutzbehörde des Westerwaldkreises melden.
Ansprechpartner ist Frank Buchstäber unter Telefon 02602/124 296.
Sollten wir etwas Erwähnenswertes vergessen haben, dann senden sie eine Mail an: